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USA
2010
von
Blanding bis Page
oder
Traumstrasse Utah und Arizona
Am
nächsten Morgen sind wir zeitig dran, da wir eine
grössere
Tour vor uns haben. Während ich schon mal die Koffer in das
Auto
packe, höre ich ein paar Meter weiter deutsche Stimmen: ein
junges
Pärchen. Wir gehen zum sehr kleinen
Frühstücksraum neben
der Lobby und nehmen uns was vom spärlichen Continental
Breakfast
nebst Kaffee, setzen uns und unterhalten uns leise. Die Tür
geht
auf, und besagtes Pärchen kommt rein, hört uns
deutsch
sprechen und sagt von da an kein einziges Wort mehr. Aha - sie wollen
nicht erkannt werden. Ein Phänomen, dem wir immer wieder
begegnet
sind in den USA. Nicht wirklich wichtig, aber im hohen Masse
lächerlich.
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Von
Blanding aus biegt man nach 4 Meilen von der 191 auf die 95, und von
dort nach 28 Meilen auf die 261 wo man nach weiteren 32 Meilen
den
Moki Dugway erreicht. Die Strecke ist ganz nett, aber mehr auch nicht.
Hier zweigt eine Dirt Road ab zum Muley Point, ca. 8 Meilen lang, die
wir natürlich fahren, und dafür auch reichlich
belohnt werden.
Man hat hier einen fantastischen Blick über die Goosenecks bis
hin
zum Monument Valley, wo wir nachher auch noch hinwollen. Leider ist es
immer noch diesig, wenn auch nicht mehr so windig.
Ein wenig bin ich überrascht wie wenig Leute hier sind. So
ganz
scheint sich dieser Aussichtspunkt noch nicht herumgesprochen zu
haben.
Es geht also wieder zurück und wir fahren jetzt diese
herrlichen
Serpentinen hinunter. Von oben können wir die Abbiegung sehen,
die
uns durch das Valley auf Gods führen wird
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Gesagt-getan,
wir biegen also links ab, und fahren in eine Landschaft, die wir so, in
dieser Schönheit nicht erwartet haben. Diese knapp 20 Meilen
lange, gut befahrbare Road führt an diversen Monoliten und
Felsgebilden vorbei, die denen im Monument Valley in nichts nachstehen.
Sie sind lediglich etwas kleiner. Dafür ist es hier nahezu
menschenleer, und man findet Zeit und Muße sich das alles in
Ruhe
anzusehen. Im Nachhinein betrachtet kann man sagen, dass dies eines der
Highlights unserer Reise war.
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Die
Strasse führt nun auf die 163, die wir aber ca. 4 Meilen
später wieder nordwärts auf die 261 verlassen. Wir
wollen zum
Gooseneck, das nur etwa 3 Meilen von hier entfernt liegt, und von dem
ich auch in verschiedenen Reiseberichten gelesen habe. Als wir ankommen
sind wir eher etwas enttäuscht. Der San Juan River bildet ein
paar
Schleifen in einer graubraunen Schlucht. Ganz nett, und wenn man hier
ist sollte man es sich ansehen, aber mehr nicht.
Zum
vergrößern auf das Bild klicken.
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Tja
- was spricht gegen dieses Bild ? Auf den ersten Blick sicher erst mal
gar nichts, aber.....
fangen wir vorne an: Wir fahren wieder auf die163, die uns
südwärts Richtung Monument Valley führt.
Nach ca. 12
Meilen sieht man auf einmal dieses Tal der Monumente in seiner ganzen
Schönheit vor sich liegen. Einige Autos stehen am Wegesrand,
und
die Insassen stehen staunend und fotografierend da. Das hätten
wir
besser auch gemacht. Aber wir fahren in den Park, zahlen die
obligatorische Gebühr von $ 5 pro Person und gehen erst mal in
das
Visitorcenter. Das neu gebaute View passt sich übrigens der
Landschaft gut an und stört nicht.
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Wir
beginnen die Route auf die wir uns eigentlich schon sehr gefreut
hatten. Leider haben die indianische Betreiber aber in den vergangenen
Jahrzehnten nichts,
aber auch gar nichts
gemacht, um die Straße in einem halbwegs
vernünftigen
Zustand zu erhalten. Vor 15 und auch 10 Jahren konnte man hier noch
recht gut fahren, jetzt ist es eine absolute Rumpelstrecke, die kaum
dazu angetan ist, diese tolle Landschaft auch nur ansatzweise zu
geniessen.
Um das klarzustellen: Ich empfinde es als absolute
Unverschämtheit, dass hier seit Jahrzehnten
Geld eingenommen wird, und man es noch nicht mal für
nötig
hält hin und wieder etwas Gravel aufzuschütten, von
anderen
Instandhaltungen will ich hier gar nicht reden.
Der Besucher, und damit ja auch Gast ist den handelnden Personen
völlig egal. Es geht ausschließlich um
Geldvermehrung.
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Wenn
man in State- oder Nationalparks Eintrittsgebühren erhebt,
zahle
ich das sehr gerne in dem Wissen, dass hier etwas für die
Erhaltung des Parks, und damit letzlich auch für die Besucher
gemacht wird. Hier wird leider nichts gemacht. Ich werde mich
künftig, wenn ich hier nochmal vorbeikomme, ebenfalls
mit dem
Blick von der 163 begnügen.
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Letzlich
sind wir erleichtert, als wir die Rumpelstrecke wieder verlassen und
aus dem Park fahren.
Von hier bis Kayenta sind es noch ca. 24 Meilen, hier biegt man auf die
564 für weitere 32 Meilen und dann auf die 98 Richtung Page.
Nach
weiteren 67 Meilen durch überwiegend nichtssagende Landschaft
kommen wir in Page an, wo wir im Best Western ein Zimmer im Voraus
gebucht haben, da wir Memorial Day Wochenende haben, und wer jemals an
diesem Wochenende in den USA war, weiß was das bedeutet. Da
ist
keiner mehr zu Hause, auch nicht Kevin.
Nach dem Einchecken wollen wir noch was einkaufen und fahren zum
Walmart. Auf dem Parkplatz treffe ich Claudia mit Freundin vom
USA-Stammtisch. Wieviel Zufälle gibt es eigentlich? Meine
spontane
Idee ein Zusammentreffen mit Nirschi und Werner zu organisieren
scheitert daran, dass bei Nirschi niemand an das Telefon geht. Ich
hatte das vorhin schon mal probiert - da leider auch nicht.
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Wir
haben heute auch keine große Lust mehr ein Restaurant zu
suchen, und gehen der Einfachheit halber zu Dennys. Na ja.
Bewertung
: **
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Facit
Blanding bis Page
Die von uns gefahrene Strecke bietet traumhafte Ausblicke und wirklich
sehenswerte Locations. Herausragend sicher Muley Point, Moki Dugway
und Valley of the Gods. Den Rest habe ich beschrieben. Man kann es
zusammenfassen in einem Wort : großartig.
gefahrene Meilen : 257
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